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Spargel bei Gicht – Gefährlich oder problemlos genießbar?

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Spargel ist ein besonderes Thema bei Gicht. Bei kaum einem anderen Lebensmittel wird öfter hinterfragt, ob es bei Gicht erlaubt ist, oder nicht.

Tatsache ist, dass viele Menschen sehr gerne Spargel essen. Als saisonales Traditionsessen ist es für viele Menschen fast schon eine Delikatesse. Das ist zunächst auch eigentlich löblich, da es ein sehr gesundes Gemüse ist. Gerade der hierzulande häufig verschmähte grüne Spargel ist reich an Folsäure, Kalium, Chlorophyll und Vitaminen und passt somit gut in eine ausgewogene Ernährung.

Bei Gicht wird von Spargel abgeraten

Wenn man jedoch an Gicht erkrankt und sich über gute und schlechte Lebensmittel informiert, stößt man sehr schnell auf zahlreiche Warnungen vor dem Verzehr von Spargel. Der Grund ist einfach. Spargel enthält für ein Gemüse relativ viel Purin und kann somit potentiell den Harnsäure-Spiegel erhöhen. Da es bei Gicht generell ratsam ist, den Verzehr von Purinen zu reduzieren, scheint es daher naheliegend neben Innereien, Fleisch und Fisch auch Spargel zu vermeiden (siehe auch Ernährung bei Gicht).

Doch kann ein eigentlich gesundes Gemüse, das im Wesentlichen aus Wasser besteht, tatsächlich so schädlich sein? Wenn man ganz realistisch ist, wahrscheinlich nicht. Der Grund, warum so häufig ausgerechnet von Spargel bei Gicht abgeraten wird, ist vor allem seine Popularität. Kaum ein anderes Gemüse wird so gerne und genussvoll verzehrt. Da Spargel nur eine kurze Saison hat, ist er gewissermaßen eine Rarität, und vielleicht rührt die Angst vor dem Purin im Spargel auch daher, dass der ein oder andere Spargelgenießer es während der Saison übertrieben hat.

Im Prinzip müsste man auch von anderen Gemüsesorten wie Spinat, Kohl und Rhabarber abraten, da diese ähnlich viel Purin enthalten wie Spargel. Jedoch erfreuen sich diese Gemüsesorten längst nicht einer solchen Beliebtheit, weshalb die Empörung angesichts des anstehenden Verzichts deutlich geringer ausfällt.

Spargel kann in Maßen verzehrt werden

Letztlich macht wie immer die Dosis das Gift. Spargel ist sicherlich nicht optimal für die Ernährung bei Gicht, jedoch gibt es zahlreiche andere Lebensmittel, die einen deutlich größeren Einfluss auf den Harnsäure-Spiegel haben. Solange man Innereien, Fleisch, Fisch, Alkohol und Fructose auf ein Minimum reduziert und ausreichend trinkt, kann man auch ruhig die Spargelsaison genießen, ohne ständig einen Gichtanfall fürchten zu müssen. Es ist zwar löblich, bei der Ernährung auf Nummer sicher zu gehen, jedoch sollte man nicht sklavisch jede Form von Genuss vermeiden, da mit derartigen Restriktionen eigentlich auch immer ein Stück Lebensqualität verloren geht.


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