Erhält man die Diagnose Gicht, gilt es fortan in der Ernährung auf den Puringehalt der Lebensmittel zu achten (siehe auch Richtige Ernährung). Führt man dem Körper über die Nahrung zu viel Purin zu, kann dies den Harnsäure-Spiegel steigen lassen. Die Folge kann ein schmerzhafter Gichtanfall sein.
Es gibt allgemeine Regeln, worauf es bei der purinarmen Ernährung zu achten gilt. Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte gelten als wenig empfehlenswert, während Gemüse, Milchprodukte und Getreide unbedenklich sind.
Da es sich hierbei aber nur um grobe Richtlinien handelt, greifen viele Betroffene auf Purintabellen und digitale Purinrechner zurück – beides finden Sie nachfolgend. Dadurch ist es möglich den Puringehalt eines bestimmten Lebensmittels zu recherchieren, und bei Bedarf sogar die Menge an Purinen zu dokumentieren. Dennoch sollten die Hinweise zum Sinn von Purintabellen beachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Purinwert einzelner Zutaten berechnen
| Zutat | Menge (g) | Purin (mg) | Zutat entfernen |
|---|
Purin-Tracking für die Ernährung bei Gicht?
Was auf den ersten Blick naheliegend und einfach erscheint, ist leider keine sichere Methode. Der Puringehalt eines Lebensmittels ist nur ein Aspekt, wie Ernährung den Harnsäure-Spiegel beeinflusst. Lebensmittel reich an Fructose sind zum Beispiel oft sehr purinarm, können den Harnsäure-Spiegel jedoch ebenfalls in die Höhe treiben (siehe auch Fructose und Gicht).
Noch schlimmer ist Alkohol. Dieser erschwert vorübergehend massiv die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren, und kann unmittelbar zu einem Gichtanfall führen. Trotzdem zählen gerade Spirituosen mit hohem Alkoholgehalt zu den purinärmsten Lebensmitteln überhaupt (siehe auch Alkohol bei Gicht).
Man darf die Ernährung bei Gicht nicht mit einer Diabetiker-Diät verwechseln. Leidet man an Diabetes, muss man exakt die aufgenommene Menge an Kohlenhydraten dokumentieren, und unter Umständen seine Insulin-Dosierung daran anpassen. Der Blutzuckerspiegel wird vor allem durch die zugeführte Nahrung beeinflusst, und nur verhältnismäßig wenig durch Stoffwechselprozesse im Körper.
Bei Gicht und Harnsäure ist es genau umgekehrt. Es ist zwar wichtig, auf den Harnsäure-Gehalt in der Nahrung zu achten, jedoch ist es noch bedeutsamer, den Harnsäure-Stoffwechsel nicht negativ zu beeinflussen.
Sind Purintabellen also nutzlos?
Purintabellen können trotz allem hilfreich bei der Gicht-Ernährung sein. Insbesondere kurz nach der Diagnose hat man die Empfehlungen zur angepassten Ernährung noch nicht verinnerlicht. Dann ist es praktisch bei Bedarf den Gehalt eines Lebensmittels zu recherchieren. Jedoch sollte niemand, der es nicht möchte, sich dazu gezwungen sehen, seine ganze Ernährung zu dokumentieren.
Wir haben Ihnen auf dieser Seite eine ausführliche Tabelle mit dem Puringehalt verschiedener Lebensmittel zusammengestellt. Nutzen Sie die Angaben zur Orientierung, oder zur Kontrolle, wenn Sie sich bezüglich des Puringehalts bestimmter Lebensmittel unsicher sind.

Weiterführende Artikel

Helfen Sauerkirschen gegen Gicht?
Ein Thema, das seit einigen Jahren immer wieder im Zusammenhang mit Gicht zur Sprache kommt, sind Sauerkirschen. Zahlreiche Studien befassten sich mit dem positiven Einfluss der roten Früchte auf Harnsäurespiegel und das Risiko von Gichtattacken. Und die Ergebnisse sind in der Tat vielversprechend: Sauerkirschextrakt hat das Potential die Harnsäure zu senken und eine Gichttherapie effektiv zu unterstützen.

Fasten bei Gicht
Intervallfasten – auch intermittierendes Fasten genannt – liegt voll im Trend. Aber hilft Fasten auch gegen Gicht? Oder kann es einen Gichtanfall hervorrufen? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie das Fasten auch mit Gicht klappt und welche Fasten-Fehler man unbedingt vermeiden sollte.

Wie lange dauert ein Gichtanfall?
Ein unbehandelter Gichtschub kann bis zu 2 Wochen dauern. Dabei erreichen die Schmerzen, die meist im Gelenk des großen Zehs auftreten, schon nach wenigen Stunden die maximale Schmerzstärke. Dieser Artikel fasst aktuelle Daten zur Dauer von Gichtanfällen zusammen und zeigt auf, was man jetzt tun kann, um die Gicht nachhaltig in den Griff zu bekommen.
Colcichin: Pflanzliches Gicht-Medikament gegen COVID-19?
Aktuell laufen 20 registrierte Studien weltweit, die das klassische Gichtmedikament Colcichin im Kampf gegen die Corona-Pandemie erproben (Stand: 21.9.2020). Das Mittel wird aus dem Gift der Herbstzeitlosen-Pflanze gewonnen und ist schon lange für seine schnelle, entzündungshemmende Wirkung beim Gichtanfall bekannt. Jetzt erhoffen sich Forschende weltweit, mit Colcichin schwere Verläufe von COVID-19 zu stoppen. Wieso ausgerechnet…
Rheumaliga: Montmorency Sauerkirsche bei Gicht
In der neuesten Ausgabe des Mitgliedermagazins “Aktiv mit Rheuma” berichtet die Österreichische Rheumaliga von der Sauerkirsche als natürlicher Hilfe bei rheumatischen Erkrankungen. Auch Gicht gehört zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Insbesondere die Kirschsorte “Montmorency” zeigte in Studien entzündungshemmende und harnsäuresenkende Effekte. “Die Ernährung bietet vielen Rheuma-Patienten eine Möglichkeit, wieder mehr Kontrolle über ihre Gesundheit…
Warum Gicht – Genetik oder Lebensstil?
Gicht ist eine chronische Erkrankung, die auf Gelenke und verschiedene Organe im Körper Einfluss nimmt. Diese Krankheit kann langfristige, gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Erhält man selbst diese Diagnose, stellt sich schnell die Frage: Warum trifft mich diese Erkrankung so unvorhergesehen und hätte sie verhindert werden können? Bei der Recherche nach Antworten rücken zwei entscheidende…
Spargel bei Gicht – Gefährlich oder problemlos genießbar?
Spargel ist ein besonderes Thema bei Gicht. Bei kaum einem anderen Lebensmittel wird öfter hinterfragt, ob es bei Gicht erlaubt ist, oder nicht. Tatsache ist, dass viele Menschen sehr gerne Spargel essen. Als saisonales Traditionsessen ist es für viele Menschen fast schon eine Delikatesse. Das ist zunächst auch eigentlich löblich, da es ein sehr gesundes…
Ist Fructose bei Gicht gefährlich?
Fructose, bzw. Fruchtzucker ist in den letzten Jahren zunehmend in Verruf geraten. Während er bis vor einigen Jahren noch als vermeintlich harmloser Diabetiker-Zucker in vielen Produkten zu finden war, wird inzwischen vielfach vom Verzehr abgeraten. Sie soll demnach mehr noch als andere Zuckerarten Übergewicht, Diabetes, Leberschäden und vor allem auch Gicht fördern. Doch wie kann…
Was ist Gicht?
Gicht – Eine Erkrankung des Harnsäure-Stoffwechsels Gicht ist eine Erkrankung des Harnsäure-Stoffwechsels, bei der sich Harnsäure-Kristalle in den Gelenken ablagern und starke Schmerzen verursachen. Auch Urikopathie, Arthritis urica, oder Zipperlein genannt verläuft Gicht häufig in Schüben mit schweren Gichtanfällen. Harnsäure ist ein Abbauprodukt des Purinstoffwechsels (siehe auch Was ist Harnsäure?). Sie liegt gelöst im Blut…
Oh du Schmerzhafte – Gicht in der Weihnachtszeit
Auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein getrunken, eiskalte Füße gekriegt, vielleicht noch zum Gänse essen oder zur Feuerzangenbowle? Am nächsten Morgen glüht stattdessen der große Zeh und verursacht starke Schmerzen? Blickdiagnose: Gicht. Was die Ursachen für einen Gichtschub in der Vorweihnachtszeit sind und wie man die Feiertage trotzdem gut übersteht, hier im Überblick. Symptome einer Gichtattacke Ob…
Wie wirkt Vitamin C bei Gicht?
Ein interessantes Thema im Zusammenhang mit Gicht ist die Zufuhr von Vitamin C. Mehrere Studien konnten zeigen, dass eine gezielte Aufnahme einer größeren Menge hilft, den Harnsäure-Spiegel zu senken und dadurch auch das Risiko eines Gichtanfalls zu reduzieren. Die exakte chemische Bezeichnung für Vitamin C ist Ascorbinsäure. Es handelt sich dabei um ein wasserlösliches Vitamin,…