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Wie wirkt Vitamin C bei Gicht?

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Ein interessantes Thema im Zusammenhang mit Gicht ist die Zufuhr von Vitamin C. Mehrere Studien konnten zeigen, dass eine gezielte Aufnahme einer größeren Menge hilft, den Harnsäure-Spiegel zu senken und dadurch auch das Risiko eines Gichtanfalls zu reduzieren.

Die exakte chemische Bezeichnung für Vitamin C ist Ascorbinsäure. Es handelt sich dabei um ein wasserlösliches Vitamin, mit leicht saurem Geschmack. Im menschlichen Körper ist es beteiligt an der Herstellung von Hormonen, Serotonin und Carnitin, dem Cholesterin-Stoffwechsel und der Kollagen-Produktion. Eine weitere wichtige Funktion von Vitamin C ist seine Funktion als Antioxidans. Im Körper fallen im Rahmen von Stoffwechselprozessen und induziert durch schädliche Umwelteinflüsse ständig sogenannte freie Radikale an. Dabei handelt es sich um hoch reaktive Sauerstoffverbindungen, die mit körpereigenen Molekülen reagieren und diese dadurch schädigen. Ascorbinsäure kann anstelle der körpereigenen Moleküle mit den Radikalen reagieren und diese dadurch entschärfen. Auf ähnliche Art und Weise verbessert Vitamin C die Aufnahme von Eisen im Darm, da es verhindert, dass das Eisen zu einer schlechter resorbierbaren Form oxidiert.

Es ist unerlässlich für den menschlichen Organismus und sollte immer in ausreichendem Maße zugeführt werden. Doch wie genau greift es in den Harnsäure-Stoffwechsel ein?

Vitamin C kann bei Steigerung der Harnsäure-Ausscheidung helfen

Wahrscheinlich ist es dazu in der Lage, die Rückresorption von Harnsäure in der Niere zu hemmen, wodurch automatisch die Harnsäure-Ausscheidung steigt. Mehrere Studien konnten inzwischen den Nutzen von hoch dosiertem Vitamin C auf den Harnsäure-Spiegel bestätigen. Eine erste Studie von 2008 kam zu dem Ergebnis, dass die tägliche Einnahme von über 1500mg das Risiko eines Gichtanfalls um 45% reduziert. Durch die Einnahme von 1000 bis 1500mg, bzw. 500 bis 1000mg erreichte man immerhin noch eine Reduktion des Risikos um 34, bzw. 17% (1). Eine andere Studie aus dem Jahr 2009 bestätigte diese Ergebnisse.

Jedoch sollte man angesichts dieser Ergebnisse nicht zu euphorisch werden. Eine Studie aus dem Jahr 2013 relativierte die Ergebnisse insofern, dass die Senkung der Harnsäure bei bereits bestehender Gicht eher gering ausfällt (2). Insofern scheint Vitamin C eher einen Nutzen bei der Prävention von Gicht zu haben.

Trotzdem kann es sinnvoll sein, der hochdosierten Vitamin C-Kur zumindest eine Chance zu geben. Selbst Dosierungen mit bis zu 2000mg am Tag gelten im Allgemeinen als ungefährlich, sodass auch nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen ist. Sicherheitshalber sollte die Einnahme jedoch trotzdem vorher immer mit einem Arzt abgesprochen werden.

Quellen

  1. Gao, X., Curhan, G., Forman, J. P., Ascherio, A., & Choi, H. K. (2008). Vitamin C intake and serum uric acid concentration in men. The Journal of Rheumatology, 35(9), 1853–8.https://doi.org/10.1038/jid.2014.371
  2. Stamp, L. K., O’Donnell, J. L., Frampton, C., Drake, J. M., Zhang, M., & Chapman, P. T. (2013). Clinically insignificant effect of supplemental vitamin C on serum urate in patients with gout: A pilot randomized controlled trial. Arthritis and Rheumatism, 65(6), 1636–1642. https://doi.org/10.1002/art.37925

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