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Wann ist ein Gichtanfall definitiv vorbei?

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Stefan fragte vor 6 Jahren

’n Abend allerseits!
Nun hat es mich vor 4 Wochen dann auch völlig überraschend wortwörtlich aus den Socken gehauen. Mein erster Gichtanfall. Linker Fuß, aber nicht das Zehengelenk, sondern eher mittag oben auf und an der Innenseite seitlich am Fuß.
Also ab zum Doc, als es nach 2 Tagen noch so gar nicht besser wurde. Bis dahin wusste ich ja noch gar nicht, was ich habe.
Nach Hause gehumpelt bin ich dann mit Omeprazol 20 als Magenschutz, Colchicum-Dispert und Pxexnxsxlxn (Kortison)-Tabletten.
Nach weiteren 2 Tagen war dann zumindest der Permanentschmerz weg. Anschließend habe ich die Medis noch ca. 5-7 Tage weiter genommen, bis alles völlig schmerzfrei war. Habe noch ein klein wenig oben auf dem Fuß gespürt, was man aber nicht mehr als Schmerz bezeichnen konnte.
Nach Abklingen des Anfalls sollte ich dann jeden Abend eine Allupurinol 100 nehmen. Was ich auch tat.
Ca. 10 Tage später bekam ich dann den nächsten Anfall. Gleiche Stelle. Mein Arzt fragte gleich, was ich denn gegessen hätte. Aber in der ganzen Zeit seit dem ersten Anfall habe ich wirklich höchstens 100 Gr. Fleisch zu mir genommen und auch sonst versucht, mich gesund zu ernähren. (…hat nicht wirklich Spaß gemacht…)
Da im Beipackzettel des Allu. stand, man dürfe es nicht einnehmen, bevor der Anfall vorüber ist, weil es sonst den nächsten auslösen kann, habe ich den Verdacht, dass genau das bei mir passiert ist.
Nun stehe ich wieder am gleichen Punkt, dass ich schmerzfrei bin, aber noch ein wenig was oben auf dem Fuß spüre und nach ganz viel Text komme ich damit nochmal zu meiner Eingangsfrage:
Wie kann ich feststellen, wann der Anfall wirklich vorbei ist?
Möchte mir nicht sofort wieder den nächsten einfangen.
Bin zwischenzeitlich schon mal drauf gekommen, mein Laserthermometer aus der Garage zu holen und kann damit feststellen, das der betroffene linke Fuß oben drauf ca. 3° wärmer ist, als der rechte.
Kann man das als Indiz werten?
Vorab schon mal vielen Dank, falls das alles hier jemand liest 😉 …und bestenfalls auch ’ne Antwort für mich hat.
Gruß
Stefan

6 Antworten
Stefan antwortete vor 6 Jahren

Schade, dass hier so wenig Traffic in diesem Forum ist.
Dabei wäre es doch eigentlich bestimmt für ganz viele Leute interessant.

Marco antwortete vor 6 Jahren

Das wäre wirklich interessant zu wissen,weil ich zur Zeit an dem selben Punkt stehe.
Schade das keiner darauf reagiert.
Gruß

Stefan antwortete vor 6 Jahren

Ja, das ist wirklich schade.
Seit meiner Anfrage sind nun schon 7 Tage vergangen und ich nehme das Allopunirol immer noch nicht, weil der betroffene Fuß immer noch ca. 2° wärmer ist. Allerdings ernähre ich mich sehr purinarm…oder zumindest glaube ich das… 😉

Werde die Frage aber auch bei nächster Gelegenheit meinem Hausarzt stellen.
@Marco:
Falls Du vorher schon etwas erfährst, wäre es nett, wenn Du das hier reinschreibst.

Christian antwortete vor 6 Jahren

Hallo Stefan,
auch wenn deine Frage schon ein paar Tage alt ist, versuche ich mal eine Antwort zu finden. Ich bin Medizin-Student, und habe mal die aktuelle Gicht-Leitlinie zu Rate gezogen.
Dabei habe ich Folgendes herausgefunden:

  1. Die aktuelle Leitlinie empfiehlt, die Einnahme von Allopunirol bereits mit dem Beginn des Anfalls zu beginnen, also parallel zu den Entzündungs- und Schmerzhemmern. Auch wenn ein neuer Anfall auftritt, soll die Einnahme nicht unterbrochen werden.
  2. Um zu verhindern, dass bei Beginn der Allopunirol-Therapie neue Gichtanfälle auftreten, soll zu Beginn parallel für 3-6 Monate Colcichin als Anfallsprophylaxe gegeben werden

Am besten sprichst du deinen behandelnden Arzt noch mal auf das Thema an. Du kannst dich ja als informierter Patient auch durchaus auf die Leitlinie berufen 🙂
Gute Besserung 🙂

Stefan antwortete vor 6 Jahren

Hallo Christian,
vielen Dank für Deine Mühe 🙂
Hab‘ mir diese Leitlinie auch mal gegoogelt. Sehr interessant. Für alle, die es auch interessiert:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-032bk_S1_akute_Gicht_2013-10.pdf
Mit meinem Arzt habe ich zwischenzeitlich auch schon darüber gesprochen und obwohl der betroffene Fuß immer noch 2-3° wärmer ist, nun vor einigen Tagen mit der Allopuniroltherapie begonnen. Bisher noch ohne negative Nebenwirkungen. *toitoitoi*

Stefan antwortete vor 6 Jahren

Da ich heute eh‘ wieder beim Doc war, habe ich ihn mal auf das Thema „Colcichin als Anfallsprophylaxe“ angesprochen. Er war erst vor einigen Wochen noch bei einer Fortbildung über Gicht. Dort wurde das Thema kontrovers diskutiert, aber der abschließende Tenor war, dass die Nebenwirkungen des Colcichin eine längere Einnahme nicht ratsam erscheinen lassen.
Also werde ich das dann jetzt nur mit Allopunirol fortsetzen und hoffen, dass ich meinen Arzt nicht vom schmerzhaften Gegenteil überzeugen muss…

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