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Am Mikroskop kann der Arzt die Diagnose Gicht bestätigen
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Gicht Diagnose – Wie stellt man Gicht fest?

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Die Diagnostik bei einer Gichterkrankung erfolgt zunächst durch ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch über die Krankheitsgeschichte, in der Fachsprache „Anamnese“ genannt. Dabei werden die Schmerzen charakterisiert und es wird nach Erkrankungen in der Familie, Vorerkrankungen, sowie dem allgemeinen Lebenswandel gefragt.

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung fallen im akuten Stadium das entzündlich geschwollene, überwärmte und empfindliche Gelenk auf. Im fortgeschrittenen Stadium muss auch auf eventuelle Gichttophi geachtet werden.

Gelenkpunktion und Harnsäurewert

Gelangt der Arzt aufgrund von Anamnese und körperlicher Untersuchung zu der Verdachtsdiagnose Gicht, muss diese labordiagnostisch beurteilt werden. Um  eine sichere Diagnose zu stellen, sollten das betroffene Gelenk, oder eventuelle Gichttophi punktiert werden. Dabei wird mit einer Hohlnadel in das Gelenk gestochen, um Gelenkflüssigkeit zu entnehmen. Diese kann anschließend auf Harnsäure-Kristalle untersucht werden.

Der Harnsäurewert im Blut hat nur eine begrenzte diagnostische Aussagekraft. Ein erhöhter Wert kann zwar auf eine Gichterkrankung hinweisen, ist jedoch nicht ausreichend für eine endgültige Diagnose (siehe auch Was bedeutet der Harnsäurewert?).

Ist es nicht möglich, Harnsäure-Kristalle im Labor nachzuweisen, sollte die Diagnose anhand der Symptomatik erfolgen. Gegebenenfalls kann dies mit bildgebenden Verfahren unterstützt werden.

Bildgebende Verfahren

Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Gicht gibt es zwei Möglichkeiten zur Bildgebung. Am einfachsten ist die Untersuchung des betroffenen Gelenks mittels Ultraschall. Dabei lassen sich vor allem Harnsäure-Kristalle auf dem Knorpel und Gichttophi zu diagnostischen Zwecken bestimmen.

Bisher nur in wenigen Einrichtungen verfügbar ist die sogenannte Dual-Energy-Computertomographie (DECT). Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des klassischen CT, das mit Hilfe zahlreicher einzelner Röntgenaufnahmen ein dreidimensionales Bild von Körperstrukturen erstellt.

Beide Verfahren gelten als gute Alternative, wenn die Bestimmung von Harnsäure-Kristallen nicht möglich ist. Das konventionelle Röntgen ist hingegen weniger geeignet, kann jedoch unter Umständen zur Abgrenzung von anderen Diagnosen genutzt werden.

Es ist wichtig zu wissen, dass ein erhöhter Harnsäurewert allein nicht zwingend bedeutet, dass man Gicht hat. Umgekehrt schließt ein Wert im Normbereich nicht das Vorliegen einer Erkrankung aus. Die endgültige Diagnose kann nur mit Hilfe einer ausführlichen Diagnostik gestellt werden.

Quellen

  1. Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh): Langfassung zur S2e-Leitlinie Gichtarthritis

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